Displaying Strategies

All die besten Kunstwerke die wir kriegen können in diesen kleinen Räumen, wie soll das denn gehen? Natürlich geht das – und inspiriert von der Tatsache, daß jeder der beiden Räume auch so manches ganz klar nicht zeigt, lädt Pietro Tondello die Künstler_innen ein, eine künstlerische Arbeit, die schon mal wo anders gezeigt wurde (und die evtl. viel zu groß/umfangreich wäre für das KloHäuschen oder die Gartenlaube der Kunst) über das zu präsentieren, was normalerweise nicht gezeigt wird.

Pietro Tondello sagt:

„Im Rahmen der Präsentation eines Kunstwerks, die mit einem kuratorischen Konzept oder einem kommerziellen Zweck zusammenhängt, wird zwangsläufig eine Auswahl getroffen: Nur das, was relevant ist, wird gezeigt, das andere nicht“

– und ganz bewußt stellt er damit die Frage nach den Faktoren, die auf den Prozeß der Erstellung eines Kunstwerks Einfluß genommen haben und damit immer irgendwie vorhanden sind und die doch niemand kennt, weil sie nicht in der Ausstellung gezeigt werden. Und er denkt dabei an folgendes:

1.

ein Teil aus dem Entstehungsprozess, also bevor die Arbeit entstanden ist, zum Beispiel etwas, das zu dieser Arbeit inspiriert hat, eine Skizze oder erste Versuche.

2.

ein Teil, der am Ende nicht gezeigt wurde, also das Uninteressante bzw. Unwichtige an dem Werk oder auch das Ungeeignete bzw. Störende.

Genau diese Teile einer künstlerischen Arbeit möchte Pietro Tondello mit den beiden Ausstellungsorten der diesjährigen KloHäuschen Biennale in den Mittelpunkt stellen und zeigen.

 

Der Fokus liegt dabei in der „Gartenlaube der Kunst“ auf dem Beginn, also auf dem, was zu dieser Arbeit geführt hat. Später im KloHäuschen ist dann mehr das relevant, was am Ende nicht Teil der gezeigten Arbeit ist, also was aus verschiedenen Gründen aussortiert wurde.

 

Mit dieser Vorgehensweise dreht Pietro Tondello die geläufigen „Displaying Strategies“ einfach mal um. Und ermöglicht damit – fast nebenbei – auch noch einen spannenden Einblick in den Prozess der künstlerischen Arbeit.

Und das „echte“ Kunstwerk?

Das darf dann wie gewohnt im Katalog Platz nehmen.