rasso rottenfusser

>carat LI 16/4.8-II abort<

 

Was hat dich motiviert, an der KHBi4 teilzunehmen?

wer kann da schon nein sagen? so elegantiös anders und oftmals dezent, verschmitzt und direkt am bauch der zeit, mindestens so international ( lies internäschionäl) wie die angrenzenden gebäude im hintergrund – ein nein wäre, auch in anbetracht der ideen zur KHBi4 einfach nicht möglich

Inwiefern haben dich das KloHäuschen und die Gartenlaube der Kunst als Räume für deinen Beitrag zur Biennale inspiriert?

mit dem klohäuschen steh ich in gans gutem kontakt, weil wir quasi nachbarn sind und ich jedesmal anhalten muß, wenn es sich in einem neuen kleide zeigt, scheint, manchmal auch brilliert in den abend- oder morgenstunden – ausserdem hat es was spezielles, was sich nicht über das aussenrum darstellt, sondern im dazwischen und „ah dabei“, will heissen, da sein, present, aber ohne große attituden; somit in einer schnörkellosen anwesenheit stark auf das drumherum wieder ausstrahlt –
die gartenlaube kenn ich nicht, aber das wird sich ja bald ändern

Gibt es etwas, was du gerne von Ottobrunn lernen würdest?

aus miserablen erfahrungen – anders gesagt – meine erfahrung ist geplanter betrug – es ist selten das ich jemand vor die tür ++++++++ wollte, dies mit papier abdecken und anzünden – in ottobrunn wars soweit – wir habens (leider) nicht gemacht, aber gewisse gefühle sind da schon noch vorhanden – also kann nur besser werden – ist auch ne sehr persönliche erfahrung, welche auf keinen fall zu pauschalitäten führen darf und nix mit dem ort, sondern +++++++++ zu tun hat – und lernen ist immer gut, vor allem, wenn es dazu dient (sehr persönliche) vorurteile zu schräddern
und etwas weitsichtiger gesagt bzw. gefragt sind mir dies vorstadtsiedlungen sowieso immer auch als eine art tidenhubzone erschienen, mal wollen sie in/bei/an der stadt sein, fest verhaftet in den ritualen des großstädtischen und andereseits latürnich „grün“, natür, autobahnanschluß in die berge, aber alles alleine im eigenen garten mit/ohne/wenig nachbarn – felsen, klippen und plantschgumpen für den nachwuchs, aber bitte nur für den hausgebrauch – zersiedelung im großformat und golfrasen a petit-schräge wucherungen – kultur oder nur zivilsation – fragen auch an ottobrunn

Welche Bedeutung schreibst du den Teilen deiner Arbeiten zu, die sonst nicht gezeigt werden/wurden?

wieviel einer arbeit wird gezeigt ? – arbeit ist per se ja nicht als status quo definiert, sondern ein andauernder prozess, in einem gefüge und als endprodukt hat es auch nur relativität, wenn es benutzt, gesehen oder angenommen wird ( im sinne von für jemanden etwas tun – helfen z.b. – oder die wahrnehmung verschieben ). bei allem arbeiten und bei allen arbeiten scheint doch mehr der hintergrund durch, wenn wir den fokus der zentral – zielgerichteten perspektive verlassen – eine arbeit, oder werk, what ever, welche sie auch immer sein mag, ist niemals solitär, sie hat immer vorläufer, andere, skizzen, streichungen, radierungen (?), dentriten und synapsen

rasso rottenfusser


lebt, arbeitet meist in münchen, kunst- und ausstellungsbau, aggregate und skulpturelle situationen, welche den passanten oder besucher einbeziehen und seine gewohnte wahrnehmung anfragen, gerne mal verkehren, um auf die vermeintlichen konstanten aufmerksam zu machen.
www.rasso-rottenfusser.de